Eukalyptusöl: Wirkung und die 6 besten Anwendungen

Eukalyptusöl ist ein beliebtes Mittel gegen Erkältungen. Die Anwendungsgebiete reichen von der Aromatherapie bis hin zur Hautpflege.
Herkunft von Eukalyptusöl
Der Eukalyptusbaum gehört seiner Gattung nach zu den Myrtengewächsen und ist in den warmen Gefilden Australiens beheimatet. Dabei wissen viele nicht, dass Eukalyptusbäume eine Höhe von über 100 Metern erreichen können und damit zu den größten Bäumen der Welt zählen. Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass die kleinen Eukalyptusäste als Dekorationsobjekte hierzulande besonders beliebt sind. In Australien ist die Verbreitung des Eukalyptus ähnlich wie die unserer heimischen Heide. Neben Australien findet man Eukalyptusbäume auch im östlichen Indonesien.
Insgesamt gibt es rund 600 Eukalyptusarten. Dabei werden nur aus etwa 20 Arten der Pflanzengattung ätherische Öle gewonnen. Mit Abstand die wichtigste und bekannteste Art ist der Eukalyptus globulus, da dieser Eukalyptus in der Medizin zur Herstellung von Arzneien Verwendung findet.
Gewinnung
Wie die meisten ätherischen Öle wird Eukalyptusöl durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Aus der Destillation entsteht Rohöl, das viele sogenannten Aldehyde enthält. Diese wirken eher hustenreizend als -lindernd.
Das Rohöl wird mit einer Lauge behandelt. Dadurch werden die Aldehyde abgetrennt und das gesundheitsfördernde Eukalyptusöl entsteht.

Inhaltsstoffe
1,8-Cineol
Dieser Stoff ist mit über 70 Prozent der Hauptwirkstoff des Eukalyptusöls: Bei Cineol handelt es sich um ein sogenanntes Monoterpen. Das ist eine chemische Gruppe, die auf das bekannte Terpentin zurückzuführen ist. Terpene werden häufig als Lösungsmittel oder Aromastoffe verwendet.
1-Pinen (bis zu 9 Prozent) und 2-Pinen (bis zu 1,5 Prozent)
Auch Pinene gehören zu den Monoterpenen und kommen in vielen Kräutern wie Borretsch, Dill, Oregano, Rosmarin und einigen ätherischen Ölen vor. Weil sie sehr aromatisch schmecken, werden Pinene als natürliche Aromastoffe in der Lebensmittelindustrie verwendet. Im menschlichen Körper wirken sie so ähnlich wie ⇒Cortison, das heißt, sie können Entzündungen hemmen.
Limonen (bis 12 Prozent)
Limonen ist ebenfalls Teil der Terpen-Gruppe und wird als citrus-ähnlicher Duftstoff eingesetzt. Zudem findest du Limonen als natürliches Konservierungsmittel in Kosmetika sowie in pflanzlichen Insektiziden.
Phellandren (1,5 Prozent)
Phellandren gehören zur gleichen chemischen Gruppe und riecht stark nach Terpentin. Du findest den Stoff unter anderem auch in Kümmel, Fenchel und Dill.
Wirkung
- Schleimlösend und auswurffördernd
- Hustenreizlindernd
- Krampflösend
- Antiseptisch
- Entzündungshemmend
- Antibakteriell und antiviral zur natürlichen Virenbekämpfung
- Durchblutungsfördernd
- Atemwegserweiternd
- Harntreibend

Die 6 besten Anwendungsgebiete
Einreiben
Bei Gelenk- und Muskelschmerzen hilft das Einreiben mit Eukalyptusöl, indem es durchblutungsfördernd und schmerzlindernd wirkt. Eine Aromatherapie-Massage mit ätherischen Ölen wirkt krampflösend und entspannend auf die Muskulatur.
Inhalation/Dampfbad
Bereits wenige Tropfen des Eukalyptusöls in einer Schüssel mit kochendem Wasser genügen, damit die heilenden Inhaltsstoffe die gewünschte Wirkung erzielen. Den Kopf hält man während der Inhalation über die Schüssel und legt ein Handtuch darüber, damit die konzentrierten Dämpfe wirkungsvoll eingeatmet werden können. Vor allem bei Atemwegserkrankungen wie Schnupfen und bronchialen Infekten hilft die Inhalation durch die schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung des Öls.
Halswickel/Kompresse
Insbesondere bei Mandelentzündungen und Bronchitis können Halswickel direkt auf der Haut angewendet werden. Hierfür vermengt man ein paar Tropfen Eukalyptusöl mit einem Teelöffel Trägeröl und tränkt die Wickel vor dem Auflegen darin. Der Öl-Wickel kann auch vor dem Zubettgehen aufgelegt und mit einem trockenen Tuch verbunden werden, so dass das Öl seine volle Wirkkraft während der Nachtruhe entfaltet.
Einreiben der Brust
Das Einreiben der Brust mit ätherischen Ölen hat eine lange Tradition. Hier kann man das Eukalyptusöl mit anderen ätherischen Ölen kombinieren und auf Ölbasis selbst herstellen. Nimm für Ölanwendungen angenehm duftendes Mandelöl als Basis.
Wärmendes Bad
Bei Erkältungen, die mit Gelenkschmerzen einhergehen, gibt es nichts Wohltuenderes als ein ausgiebiges, wärmendes Bad. Ein paar Tropfen Eukalyptusöl wirken anregend, lindern Gelenkschmerzen und lösen Verspannungen. Außerdem wirkt das ätherische Öl atemwegserweiternd und schleimlösend.
Hautpflege
Aufgrund seiner nachgewiesenen anti-mikrobiellen Wirkung tötet Eukalyptusöl Bakterien ab und hilft so bei Hautpilz-Krankheiten. Außerdem wird das ätherische Öl häufig für Mundspülungen verwendet.
Wichtige Hinweise
Während der Schwangerschaft solltest du auf die Einnahme von Eukalyptusöl verzichten. Bei zu hoher Konzentration kann es nämlich leber- und nierenschädigend wirken. Genau aus diesem Grund solltest du das Öl von Kleinkindern fernhalten!
Falls du bereits an einer Lebererkrankung oder einem Problem mit der Galle leidest, ist das Eukalyptusöl für dich nicht geeignet. Auch bei chronischen und akuten Magenbeschwerden solltest du es nicht anwenden. Erkältungskapseln mit Eukalyptusöl wirken meist sehr gut gegen verschleimte Atemwege, aber sie verursachen aufgrund ihrer reizenden Wirkung bei einigen Patienten Magen- und Darmbeschwerden.
Wenn du dauerhaft Medikamente einnehmen musst, solltest du Eukalyptusöl nicht regelmäßig verwenden. Es kann verhindern, dass bestimmte Medikamente ihre Wirkung komplett entfalten, da es Enzyme aktiviert, die Medikamente schneller abbauen.