Johanniskraut: 20 Einsatzgebiete und tolle Anwendungen

Johanniskraut-Blüte
Die Wirkung und Anwendung von Johanniskraut

Johanniskraut stärkt die Psyche und fördert die Wundheilung. Die Heilpflanze kann zum Beispiel als Tee, Kapsel oder Öl angewendet werden. 

Herkunft von Johanniskraut

Seit mehr als 2000 Jahren wird die Pflanze als Arzneimittel verwendet. In der Antike wurde vor allem das Johanniskrautöl zum äußerlichen Einsatz bei der Wundheilung eingesetzt. Im Mittelalter galt es als mystisches Apotropaikum (unheilabwehrendes Mittel). Bei Exorzismen durfte die Heilpflanze deshalb nicht fehlen. Sein Name „Fuga daemonum“ weist auf diese Verwendung hin. Besonders am Johannitag, dem Tag der Sommersonnwende, sollte das Kraut über eine besondere Kraft Verfügen: Der lebensspendenden Kraft der Sonne, so glaubte man.  Seine festen Platz als Heilmittel gegen Schwermut bekam es im 16. Jahrhundert. Erst zu diesem Zeitpunkt beschrieb der Arzt Paracelsus die antidepressive Wirkung der Heilpflanze.

Das Echte Johanniskraut (lateinisch: Hypericum perforatum L.) haben viele Menschen – manche vielleicht unwissentlich – bereits bei Spaziergängen gesehen. Die Staude ist von Westasien über Europa bis nach Nordafrika verbreitet und wächst auch in der Schweiz, in Deutschland und ⇒Österreich. Sie ist robust, winterhart und hat keine besonderen Ansprüche an den Boden. Häufig findet man die Pflanze an Wegrändern, an besonnten Rändern von Wäldern und Gebüschen, auf Magerwiesen oder auf Bahndämmen. Sie bevorzugt sonnige Standorte.

Für die Produktion von Arzneimitteln wird Hypericum perforatum L. landwirtschaftlich angebaut. Spezielle Zuchtsorten werden vor allem in Deutschland, Osteuropa und Chile kultiviert. Zur Produktion der Extrakte werden sowohl das Kraut als auch die teilweise oder gänzlich aufgeblühten Blütenstände genutzt.

Johanniskraut als Blüten und Tee
Die Inhaltsstoffe von Johanniskraut

Inhaltsstoffe

  • Hypericine: Sie verleihen dem Extrakt des Johannisöles seine rote Färbung. Ihre Wirkung ist antiviral und photosensibilisierend, d. h. sie können eine Überempfindlichkeit gegen Licht auslösen.  Hypericine entfalten ihre antidepressive Wirkung im Zusammenspiel mit zahlreichen Flavonoiden im Johanniskrautöl.
  • Hyperforine: Die zu den Phloroglucinderivaten gehörenden Hyperforine sind für die antidepressiven, antibakteriellen sowie entzündungshemmenden Eigenschaften von großer Wichtigkeit.  Hyperforin sammelt sich vorzugsweise in den Stempeln der Pflanze.
  • Flavonoide: Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend. Im Johanniskrautöl kommen sie in hoher Konzentration vor.
  • Ätherische Öle: Sie haben eine wohltuende und beruhigende Wirkung.
  • Gerbstoffe: Die schnellere Wundheilung bei Verwendung von Johannisöl wird vor allem auf die in ihm enthaltenen Gerbstoffe zurückgeführt. Sie verdichten die Oberfläche des Gewebes. Erreger können schwerer eindringen und Wunden heilen schneller ab. 

20 Einsatzgebiete

Äußerlich

  • Sportverletzungen
  • Schnitt- und Schürfwunden
  • Prellungen, Verstauchungen und Blutergüssen
  • Verbrennungen
  • Sonnenbrand
  • Neurodermitis
  • Ischiasbeschwerden, Rheuma und Gicht
  • Muskelverspannungen
  • Gürtelrose
  • Der Vorbeugung gegen Wundliegen
  • Der Pflege von sehr spröder und trockener Haut.

Innerlich

  • Psychovegetative Störungen
  • Depressive Verstimmungszustände
  • Nervöse Unruhe
  • Erschöpfung
  • Schlafstörungen
  • Wetterfühligkeit
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Migräne
  • Reizblase
Eine Tasse Johanniskrauttee
So kannst du Johanniskraut anwenden

Die Anwendung

Als Tee

Johanniskrauttee gilt als echter Stress-Killer. Er ist leicht entspannend, hilft bei mentaler Erschöpfung, aber auch bei nervösen Magen-Darm-Beschwerden und Unruhe.

Zubereitung

Für die Bereitung eines Tees werden 1,5 bis 2 Gramm fein geschnittenes Johanniskraut mit 150 Milliliter siedendem Wasser übergossen und nach 5 bis 10 Minuten abgeseiht. Von dem Tee können bis zu 3 Tassen pro Tag getrunken werden.

Als Öl

Du kannst das Öl ganz leicht selbst machen.

So geht´s

Gib frisch aufgeblühte Blüten in ein helles Schraubglas und fülle ein kalt gepresstes Olivenöl guter Qualität hinzu, bis die Blüten etwa einen fingerbreit damit bedeckt sind. Dann schraube das Glas zu und stellen es für vier bis fünf Wochen an einen hellen oder sonnigen Ort. Zwischendurch solltest du das Glas hin und wieder aufschütteln. Am Ende seihst du die Blüten ab und gießt das Öl zur Aufbewahrung in eine dunkle Flasche. Bei der Anwendung kannst du deinen Handteller damit benetzen und die betroffene Hautstelle einreiben.

Wichtige Hinweise

Wann du Johanniskraut nicht einnehmen solltest:

  • Bei einer Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe
  • Wenn du Medikamente aus den folgenden Medikamentengruppen einnimmst: Immunsuppressiva, Zytostatika, antiretrovirale Arzneimittel
  • Wenn du an einer Erkrankung leidest oder eine Behandlung durchläufst, bei der eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut die Folge ist
  • Schwangere, Stillende sowie Kinder unter 12 Jahren dürfen Johanniskraut und seine Zubereitungen aus Sicherheitsgründen nicht anwenden. Bei Jugendlichen wird eine Anwendung nur auf Anraten eines Arztes empfohlen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

  • Hormonelle Kontrazeptiva
  • Antikoagulantien
  • Manche Antidepressiva
  • Manche Migränemittel
 
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