Sonne und Sonnenschutz
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Zu viel Sonne ist schädlich und kann Sonnenbrand oder sogar Hautkrebs verursachen. Dies hängt von der Art und Intensität der Strahlung ab.
Sind nur Sonnenbrände gefährlich?
Nein. Doch der Schaden ist besonders deutlich: Laut einer Studie der Warren Alpert Medical School der Brown University in Rhode Island genügen schon fünf Sonnenbrände vor dem 20. Lebensjahr, um das Risiko für Hautkrebs enorm zu steigern. Es ist um 80 Prozent höher als bei Menschen, die in ihren ersten 20 Lebensjahren keinen Sonnenbrand hatten. Als Sonnenbrand zählt übrigens schon eine leichte Rötung der Haut, auch wenn diese nicht schmerzt.
Doch auch die UV-Strahlung, die über Jahre langsam, aber stetig auf uns einstrahlt, spielt eine Rolle bei der Entstehung eines Melanoms. Heißt konkret: Die Haut vergisst keine UV-Strahlung – die Strahlenbelastung summiert sich im Laufe des Lebens auf. Daher empfehlen Fachorganisationen wie das Deutsche Krebsforschungszentrum einen nachhaltigen und intensiven Schutz vor UV-Strahlung – besonders für Kinder und Jugendliche.
Solariumbesuche erhöhen das Risiko
Das Gleiche gilt auch für künstliche UV-Strahlung wie etwa in Solarien. Laut Bundesamt für Strahlenschutz verdoppelt sich das Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken, wenn man in jungen Jahren unter 35 regelmäßig ein Solarium besucht. Für Minderjährige ist das in Deutschland verboten.
Zu viel UV-Strahlung ist außerdem gefährlich für unsere Augen. Zu den akuten Effekten von zu viel Sonne für die Augen zählen Hornhautentzündung, Bindehautentzündung und fotochemische Netzhautschäden. Langfristig kann ein Übermaß an UV-Strahlung zu Linsentrübung führen, als Grauer Star bekannt.
Drei Sorten von UV-Strahlung
Es gibt drei Sorten von UV-Strahlung: UV-A-, UV-B und UV-C-Strahlen. Sie unterscheiden sich in ihrer Wellenlänge – und dringen dadurch unterschiedlich tief in die Haut ein. UV-C-Strahlen, die UV-Strahlen mit der höchsten Energie, werden von der Erdatmosphäre zurückgehalten und kommen auf der Erde nicht mehr an.
Von den UV-B-Strahlen erreichen bis zu zehn Prozent die Erdoberfläche. Bei Störungen der Ozonschicht vergrößert sich der Anteil. Daher ist etwa in Australien, wo die Ozonschicht sehr dünn ist, das Hautkrebsrisiko besonders hoch. UV-B-Strahlen sind kurzwellig und für Sonnenbrände verantwortlich. Diese energiereiche Strahlung schädigt die DNA-Moleküle der Hautzellen in unserer äußersten Hautschicht.
UV-A-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein
Die langwelligere UV-A-Strahlung erreicht weitgehend unbehindert die Erde. UV-A-Strahlen haben weniger Energie als UV-B-Strahlen, dringen aber tiefer in die Haut ein – bis in unsere Lederhaut. Hier produzieren sie freie Radikale, die die Haut altern lassen. Und: UV-A-Strahlen sorgen über eine Umwandlung des Hautfarbstoffes für eine Sofortpigmentierung der Haut – die Haut bräunt.
Bis vor wenigen Jahren glaubte man noch, sie seien weniger gefährlich, weil ihre hautrötende Wirkung bis zu tausendfach schwächer ist als die von UV-B-Strahlen. Mittlerweile ist jedoch gesichert, dass auch UV-A-Strahlen zu Schäden in der Erbsubstanz unserer Haut führen. Daher ist UV-A- wie UV-B-Strahlung auch als „eindeutig krebserzeugend für den Menschen“ eingestuft, so der Krebsinformationsdienst.