
Wacholderöl hilft uns bei mentaler Schwäche und Erschöpfung, bei Müdigkeit, bei stressbedingten Problemen, Angstzuständen und innerer Unruhe.
Herkunft von Wacholderöl
Wacholder ist in ganz Europa zu finden.
Der gemeine Wacholder (lat. Juniperus communis), umgangssprachlich auch als Feuerbaum, Jachelbeerstrauch, Knirkbusch, Krametbaum oder Wachandel bezeichnet, gehört zur Familie der Zypressen und hatte schon in der Antike großes Ansehen.
So wurde Wacholderrauch von den alten Germanen zur Abwehr von bösen Geistern verwendet. Im Mittelalter wurden Wacholderzweige zur Vertreibung von Pest und anderen gefährlichen Krankheiten genutzt. Man räucherte die Häuser und Wohnungen mit dem wohlriechenden Wacholder. Die Römer und auch die Griechen nutzten Wacholder in ihrer Küche als zentrales Gewürz. Damit war er im Alltagsleben und auch in der Mythologie in ganz ⇒Europa bekannt und fest verankert.
Gewinnung
Es gibt zwei ätherische Wacholderöle, eines, das von den Beeren gewonnen wird und das andere von den Zweigen. Das feinste Öl wird aus den zweijährigen Beeren gewonnen. Mit der Dampfdestillation haben die Wacholderbeeren einen Ertrag von 0,2 bis 0,4 %, d.h. zwei- bis vierhundert Gramm Öl für hundert Kilo Pflanze.

Inhaltsstoffe
Terpineol
Bei Terpineolen handelt es sich um Duftstoffe, die auch in Parfüms und Seifen verwendet werden. Am häufigsten kommt ein Gemisch aus α- und γ-Terpineol zum Einsatz, welches für einen intensiven Fliederduft sorgt.
Sabinen
Sabinen kommt vor allem bei Hautwarzen zur äußerlichen Behandlung zum Einsatz. Bei innerlicher Anwendung kann eine zu hohe Dosierung Übelkeit und Erbrechen oder gar eine Niereninsuffizienz auslösen. In sehr schwerwiegenden Fällen sind auch innere Blutungen möglich.
Mycren
Mycren ist für die Herstellung von Geschmacks- und Geruchsstoffen von Bedeutung, welche in Pharmazie und Parfümerie zum Einsatz kommen.
Flavonoide
Flavonoide finden vor allem in der Naturheilkunde Anwendung. Ihnen wird eine gefäßschützende und ödemprotektive Wirkung nachgesagt, weshalb sie als Venenmittel zum Einsatz kommen. Für das Herz-Kreislauf-System spielen sie aufgrund ihrer positiv inotropen und antihypertensiven Wirkung eine Rolle. Weiterhin wirken sie ähnlich wie ein Diuretikum und tragen so zur Ausschwemmung von Wasser bei.
Limonen
Limonen gehört als Naturstoff zur Gruppe der Terpene und kommen vorrangig in Limonen und Zitronen vor. Limonen wird vor allem als klassischer Duftstoff verwendet, der auch in Reinigungsmitteln Verwendung findet.
Terpinen-4-ol
Terpinen-4-ol findet in der Geschmacks- und Geruchsindustrie Anwendung. Auch Terpinen-4-ol sorgt für einen intensiven Fliederduft.
Borneol
Borneol wird als starker Geruchsstoff hauptsächlich in der Parfümindustrie genutzt.
Betulin
Betulin werden antientzündliche Eigenschaften zugeschrieben. Aktuell beschäftigt sich die Forschung mit Untersuchungen als Behandlungsmöglichkeit bei Tumoren, Malaria und HIV.
Linolensäure
Linolensäure gehört zu den essentiellen Nährstoffen, welche zur Bildung von Omega-3-Fettsäuren notwendig sind. Sie nimmt auch Einfluss auf Entzündungsprozesse.
Wichtiger Hinweis
Der gemeine Wacholder hat einen giftigen Verwandten, den du häufig in Gärten antreffen kannst, den Kriechwacholder. Seine Beeren sind für den Menschen giftig.

Wirkung
- Beruhigend
- Kräftigend
- Konzentrationsfördernd
- Ionisierend
- Antibakteriell und keimtötend
- Schleimlösend
- Krampflösend und schmerzstillend
- Verdauungsanregend und abführend
- Entwässernd, entschlackend und entgiftend
- Reinigend und desinfizierend
- Schweißtreibend und harntreibend
- Blutreinigend
- Blutdrucksteigernd

Anwendungstipps für dein Zuhause
1. Für ein Entspannungsbad
Mische 5 bis 10 Tropfen mit einem Trägeröl oder Badeöl und gib es ins Badewasser.
2. Für Massagen
5 Tropfen in 1 Esslöffel Pflanzenöl (z. B. Mandelöl oder Jojobaöl) mischen und sanft in die Haut einmassieren.
3. Für eine angenehme Raumatmosphäre
Auch in der Aromatherapie kann das Öl zur Anwendung kommen. Gib 3 bis 5 Tropfen in eine Duftlampe oder in einen Diffuser.
Wichtige Hinweise
Vorsicht bei Schwangerschaft oder Nierenleiden. Schwangere sollten auf Wacholder als Gewürz oder als ätherisches Öl verzichten. Gleiches gilt, wenn du an einer entzündlichen Nierenerkrankung leidest.
Hole dir fachlichen Rat, bevor du selbst mit einer Therapie beginnst. Länger als sechs Wochen solltest du Wacholderöl auf keinen Fall einnehmen. Riecht dein Urin nach Veilchen, kann eine Überdosierung die Ursache sein. Hole dir ärztlichen Rat, wenn sich deine Beschwerden nicht bessern oder gar verschlechtern.