
Die Heilpflanze Arnika ist vielseitig einsetzbar. Sie hilft unter anderem bei Blutergüssen, Prellungen, Sonnenbrand und Insektenstichen.
Die Herkunft von Arnika
Arnica montana , so der lateinische Name, wird auch als Bergwohlverleih bezeichnet. Die blühende Pflanze ist vor allem in den Gebirgsregionen Europas und Nordamerika beheimatet. Die Verwendung der Heilpflanze geht auf das Mittelalter zurück, als es von Heilkundigen zur Behandlung von Entzündungen, Wunden sowie Schmerzen verwendet wurde. Dementsprechend wird die Pflanze seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin als Heilmittel eingesetzt. In der Volksmedizin wurde Arnika lange Zeit auf Verletzungen und Wunden aufgetragen. Damit galt die Pflanze zum einen als Entzündungshemmer und zum anderen als ein wirksames Mittel zur Förderung der Wundheilung.
Arnika eilte lange Zeit der Ruf voraus, nicht nur der Gesundheit zuträglich zu sein, sondern auch einen Blitzschlag oder bösen Hexenzauber abzuwenden. Ob hierbei Tee, Umschläge oder Dampfbäder besonders hilfreich gewesen sein sollen, ist allerdings ungewiss.
Im Mittelalter fand diese Heilpflanze ihren Weg in die Kräuterbücher. Sie wurde immer häufiger eingesetzt, um verschiedenste Beschwerden und Krankheiten zu kurieren. Im 18. Jahrhundert galt sie dann sogar als Allheilmittel „Panacea lapsorum“.
Für Sebastian Kneipp waren die Anwendungsarten der Arnika und ihre Wirksamkeit selbstverständlich. So selbstverständlich, dass es ihm nicht notwendig erschien „darüber auch nur ein Wort zu verlieren.“ Er hat es dann aber doch häufiger getan.
„Arnika ist nicht mit Gold zu bezahlen, in vielen Fällen hilft sie rasch.“ Zitat von Sebastian Kneipp
Inhaltsstoffe
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Sesquiterpenlactone:Diese Gruppe von Verbindungen ist besonders wichtig für die Wirkung der Arnikapflanze. Zu den bekanntesten Vertretern gehören Helenalin und Dihydrohelenalin, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken können.
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Flavonoide:Diese sekundären Pflanzenstoffe haben eine positive Wirkung auf Herz und Kreislauf und können antioxidativ wirken.
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Ätherische Öle:Sie besitzen antibakterielle, entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Eigenschaften.
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Gerbstoffe:Sie wirken entzündungshemmend und können Bakterien bekämpfen.
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Weitere Inhaltsstoffe:Zusätzlich enthalten Arnikablüten noch andere Stoffe wie Phenolcarbonsäuren, Cumarine und Triterpene.

Die Wirkung
Die Pflanze wirkt bei verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen. Dazu zählen:
- Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
- Entzündung eines Haarbalgs (Furunkel)
- Windelausschlag (⇒Windeldermatitis)
- Entzündungen als Folge von Insektenstichen
- rheumatische Muskel- und Gelenkschmerzen
- oberflächliche Venenentzündung
- Prellungen, Verstauchungen und Quetschungen mit den Symptomen Schmerzen, Schwellung, Bluterguss, Bewegungseinschränkung, Taubheit der betroffenen Region
- Verbrennungen (auch Sonnenbrand)
- Flüssigkeitsansammlung in Haut und Unterhaut durch eine Störung im Lymphgefäßsystem (Lymphödem)
Achtung: Die Pflanze kann auch eine Wirkung auslösen, die eher unerwünscht ist. Die Heilpflanze selbst und Arnikasalben können Kontaktallergien mit Hautausschlag auslösen. Innerlich sollte die Heilpflanze entgegen ihrer früheren Verwendung nur als homöopathisches Mittel eingenommen werden. Die Wirkung der Pflanze auf das Herz, das Atemzentrum und die Gebärmutter wurden bisher nicht ausreichend geprüft. Bei häufiger Verwendung von Arnikasalben oder bei selber gemachten Produkten, die viel Arnikablüten enthalten, kann es zu Hautausschlägen und Quaddelbildung kommen.

Die Rezepte
1. Tinktur
Zutaten
10 g Blüten
100 ml Spiritus dilutus (verdünnter Alkohol) oder in 70-prozentigem Isopropanol
So geht´s
Vermische die Zutaten und schüttele sie eine Woche lang täglich. So werden die Inhaltsstoffe freigesetzt.
Achtung: Normalerweise wird Arnika-Tinktur wegen der besseren Verträglichkeit vor der Anwendung mit Wasser verdünnt: Für Umschläge oder Einreibungen zur Behandlung von entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen, Furunkeln, Insektenstichen, Lymphödemen, Prellungen, Blutergüssen, Verstauchungen, Zerrungen oder Quetschungen können Sie die drei- bis zehnfach verdünnte Tinktur verwenden. Bei der Behandlung von Sonnenbrand wird die zehnfache Verdünnung empfohlen.
2. Aufguss
Zutaten
2-4 TL Blüten
100 ml heißes Wasser
So geht´s
Lasse die Mischung 5-10 Minuten ziehen und seihe sie dann ab.
Den erkalteten Aufguss kannst du für kühlende Umschläge oder Kompressen verwenden – etwa bei Insektenstichen, Prellungen oder einem Sonnenbrand.
Wichtige Hinweise
Hausmittel auf der Basis von Heilpflanzen haben ihre Grenzen. Wenn deine Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, trotz Behandlung nicht besser oder sogar schlimmer werden, solltest du immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
An offenen Wunden und bei einer Allergie gegen Korbblütler darf Arnika nicht angewendet werden.