
Mit dem Baby zuhause im Wochenbett– jetzt ist alles ganz neu und unglaublich aufwühlend. Hier kommen praktische Ideen für deine Erholung.
Mit der Geburt des Babys rückt auch die Zeit des Wochenbetts in greifbare Nähe. Nicht nur die magische Phase des gegenseitigen Kennenlernens, auch deine Erholung und Heilung stehen ganz oben auf dem Programm. Etwa sechs bis acht aufregende, emotionale Wochen erwarten dich, das Baby und die ganze Familie. “Aufregend” heißt durchaus auch mal “Achterbahn”. Selten klappt alles auf Anhieb völlig reibungslos – deshalb ist es umso wichtiger, dass du rechtzeitig alles gut vorbereitest und dir eine schöne kleine Wellness-Oase schaffst.
Wenn du das Wochenbett und seine medizinische und psychologische Bedeutung für dich ernst nimmst, wirst du in der ersten Zeit viel liegen und dich ausruhen. Und da wird ein Menschlein sein, das gefühlt rund um die Uhr an dir klebt. Du wirst mit dem Baby kuscheln, es verliebt anschauen, im Arm halten, stillen (oder füttern) oder auch alles auf einmal – und von vorn.
Deshalb ist es unglaublich hilfreich, alles mit einem Griff parat zu haben, was du zwischendurch brauchst, ohne jedes Mal aufstehen zu müssen. Mit einem Wochenbettkorb findest du alles ordentlich sortiert an einer Stelle statt überall im Bett verteilt. Allerdings geht es bei einem Wochenbettkorb nicht nur darum, Windeln und Babyutensilien in Reichweite zu haben: Er soll dir in dieser sensiblen Phase auch ein Gefühl von Wellness geben und dich mit ein wenig Luxus verwöhnen – du hast es dir mehr als verdient!

Für dein Wochenbett
Hier kommt ein Überblick über die Dinge, die du schon vor der Geburt anschaffen kannst.
1. Das Bett
- Tablett oder Betttablett: Sehr praktisch, wenn du Frühstück, Tee & Co. ans Bett serviert bekommst (auch wenn du es selbst bist, die serviert). Solltest du keins haben, lohnt sich die Anschaffung (auch wenn es vielleicht nicht in den Korb passt – stell ihn einfach drauf) 🙂
- Inkontinenzunterlage/Wickelunterlage: Du wirst dein Baby zwischendurch vielleicht auch mal schnell im Bett wickeln wollen (z. B. nachts im Halbschlaf) – das solltest du nie ohne geeignete Unterlage tun. Babys lieben es, windelfrei zu strampeln und tendieren dazu, diesen Anlass umgehend zu begießen. Ein Tipp am Rande: Bei kleinen Jungs empfiehlt sich deshalb nicht nur eine Unterlage, sondern auch ein saugfähiges Tuch über dem kleinen Penis. Wo wir gerade von “unten ohne” sprechen: Auch dir tut es gut, zwischendurch Luft an deine Geburtsverletzungen im Intimbereich zu lassen, sofern du welche hast. Der heftige Wochenfluss ist aber wesentlich stärker als die Menstruation, und es geht leicht mal etwas daneben. Auch dafür sind die Unterlagen perfekt.
- Spucktücher: Du brauchst sie nicht nur im Bett, du brauchst sie ständig und überall. Leg dir einen Vorrat davon an und deponiere sie überall, wo du dich mit dem Baby aufhältst. Du wirst dankbar dafür sein, versprochen.
- Kuscheldecke fürs Baby: Kuscheln ohne warme Decke? Undenkbar! Allerdings ist sie wirklich nur dafür gedacht. Nachts ist das Baby in einem Schlafsack besser aufgehoben!
2. Zum Anziehen
- Bonding-Tops nach einem ⇒Kaiserschnitt: Eine geniale Erfindung, die z. B. bei Kaiserschnittgeburten das Bonding direkt nach der Geburt trotz laufender OP ermöglicht. Aber auch im Wochenbett sind sie Gold wert: Ihr könnt Haut an Haut kuscheln, seid aber trotzdem angezogen. Die schlauchartigen Tops sind auch perfekt für den Papa, wenn er mit dem Nachwuchs kuscheln will!
- 2 schöne Pyjamas, Nachthemden oder bequeme Loungewear mit weitem Ausschnitt bzw. zum Knöpfen.
- Taillenschlüpfer (aus Baumwolle!), 2–3 Größen größer als normal, alternativ Netzhosen (vielleicht kennst du sie schon aus dem Krankenhaus).
- Kuschelsocken
3. Für Haut und Haar
- Mildes, hochwertiges Shampoo, vielleicht sogar vom Friseursalon, wenn du dir das leisten magst: Du wirst möglicherweise eine ganze Weile starken Haarausfall bekommen – das ist der Hormonumstellung geschuldet. Deshalb ist eine gute und milde Haarpflege, die die Durchlutung der Kopfhaut anregt, nach der Schwangerschaft besonders wichtig. Tipp nebenbei: Vermeide zu stramme Pferdeschwänze, denn sie begünstigen den Haarausfall noch!
- Waschgel für Intimbereich (ph-neutral!), wenn du nicht darauf verzichten möchtest. Besser ist Wasser – aber du sollst dich auch wohlfühlen!
- Duschgel/Körperlotion parfümfrei: Du irritierst dein Baby mit parfümierten Substanzen – zumindest in den ersten vier Wochen solltest du darauf verzichten.
- Parfümfreies Deo, möglichst ohne Aluminium!

4. Für den Intimbereich
- Wöchnerinnen-Einlagen, die findest du in der Drogerie meist bei den Windeln, nicht bei den Menstruationsartikeln. Solltest du die Geburt noch vor dir haben und wegen der Größe der Vorlagen irritiert bis schockiert sein: Du wirst sie brauchen. Der Wochenfluss fällt sehr viel stärker aus als die Menstruation. Am besten sind atmungsaktive Baumwolleinlagen. Sie sollten keine Duftstoffe, kein Plastik und auch keine “Super-Dry-Polymere” enthalten. All das kann dein wunder Intimbereich gerade überhaupt nicht gebrauchen.
- Achtung: Auf keinen Fall gehören Tampons ins Wochenbett, es könnte zu einem Rückstau zur Gebärmutter und damit zu einer Entzündung kommen!
- Für dich ist eine Po-Dusche perfekt, nämlich um deinen Intimbereich nach dem Toilettengang zu spülen. Du kannst dem Wasser etwas Salz zusetzen (2 gestrichene TL pro Liter). Etwas Ringelblumen-Essenz unterstützt die Heilung deiner Dammnaht. Die Po-Dusche ist praktisch, weil du damit überall rankommst. Du kannst aber auch gut mit einem Messbecher spülen.
5. Für die Heilung
- Ein Sitzbad mit heilenden Badezusätzen (z. B. mit Eichenrindenextrakt, Arnika, Ringelblume – lass dich von deiner Hebamme beraten) kann zwischendurch sehr angenehm sein. Probiere es einfach aus. Wenn es dir hilft und du es regelmäßig anwendest, ist vielleicht ein Sitzbadaufsatz für die Toilette praktisch für dich.
- Regenerationsspray: Ein Spray für alles, was heilen und abschwellen soll: Ob Damm, wunder Po oder Babybauchnabel. Sehr viele Frauen schwören darauf!
- Für die Kaiserschnittnarbe: Narbenpflegeöl oder Sheabutter-Balsam tun gut.
- Massageöl für den Bauch: Gönne deinem Bauch eine sanfte Massage, sie fördert nicht nur die Rückbildung und Hautstraffung, sondern auch ein positives Körpergefühl.
- Wärmflasche oder Kirschkernkissen: Die wohlige Wärme lindert Schmerzen im Unterleib oder im Rücken.
6. Für Stillmamas
- Stilleinlagen: In den ersten Wochen produzierst du oft mehr Milch als dein Baby trinken kann. Stilleinlagen schützen deine Kleidung vor Flecken. Außer den Einwegpads (praktisch für unterwegs) gibt es auch nachhaltigere, waschbare Einlagen.
- Stillkompressen/Kühlpads: Sie sorgen für Beruhigung/Kühlung schmerzender Brustwarzen (z. B. bei einer Entzündung).
- Brustwarzensalbe fördert die Wundheilung bei gereizten oder entzündeten Brustwarzen, unter denen fast jede Stillmama anfangs zu leiden hat. Du magst auf vieles in dieser Liste verzichten können, die Salbe solltest du in jedem Fall zu Hause haben.
- Stillcreme oder Stillöl: Eine sanfte Massage damit tut gut, wenn die Brüste durch den Milcheinschuss schmerzen!

7. Für die Seele
- Stressbewältigungsstrategien (Meditations-Audios): Einfach mal zwischendurch abschalten – vielleicht hast du schon in der Schwangerschaft gute Erfahrungen damit gemacht. Im oft stressigen Babyalltag hilft es dir enorm, wenn du gelegentlich Entspannungsübungen einbaust.
- Ein paar gute Bücher: Klar dreht sich alles um dein Baby. Aber manchmal möchtest du dich vielleicht auch mit etwas außerhalb deiner Babybubble befassen. Stell dir schon vor der Geburt eine Leseliste zusammen! Wenn das Baby schläft, hast du vielleicht noch einen Arm frei und kommst endlich mal zum Lesen (falls du nicht selbst zu müde bist und ebenfalls ein Nickerchen machst)!
- Auch ein E-Book-Reader ist praktisch, und du kannst eine halbe Bibliothek darauf speichern. Es ist aber nicht jedermanns Sache, auf diese Weise zu lesen. Am besten, du probierst es einfach mal aus, vielleicht kannst du dir zum Testen einen leihen.
- Willst du beide Hände frei haben, sind Hörbücher praktisch.
- Kopfhörer für die Lieblingsplaylist: Kaum etwas ist so entspannend wie Musik. Im Wochenbett hat deine Lieblingsmusik eine positive Wirkung.
8. Weitere nützliche Dinge
- Milchauffangschalen: Falls du zu den Frauen gehörst, bei denen die Milch nur so spritzt, ist es schade, sie in den Stilleinlagen versickern zu lassen! Du kannst sie stattdessen in den Auffangschalen sammeln und z. B. einfrieren. Die Schalen werden unterm BH getragen und sind eher etwas für zu Hause und im Sitzen, weil man sie unterm Oberteil recht deutlich sieht und sie bei Bewegung auch überschwappen können. Die Milch, die du damit zusätzlich gewinnst, kannst du unter anderem als Badezusatz für deinen kleinen Schatz verwenden.
- Tipp: Muttermilch hat eine heilende Wirkung. Auch als entzündungshemmende “Lotion” bei Augen- oder Ohrenentzündung des Babys und bei einem wunden Po kommt sie zum Einsatz!
- Stillhütchen: Sie können bei entzündeten Brustwarzen hilfreich sein, es ist aber nicht gesagt, dass du sie brauchst – lass dich bei Stillproblemen am besten zunächst von deiner Hebamme beraten!
- Vibrationsmassagegerät, kleiner Vibrator oder elektrische Zahnbürste: Damit hast du ein Geheimrezept gegen Milchstau!