Salbeitee: Zubereitung und 4 sichere Anwendungsgebiete

Salbeitee: Zubereitung und 4 sichere Anwendungsgebiete
Eine Tasse Salbeitee

Die Heilpflanze des Jahres 2003 kann als Salbeitee unterstützend gegen verschiedene Beschwerden eingenommen werden.  

Herkunft und Wirkungen von Salbeitee

Der Salbei stammt ursprünglich aus ⇒Albanien, Mazedonien, Montenegro und Ungarn. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich mittlerweile aber auch auf Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Spanien, Frankreich und die Benelux-Staaten. Medizinisch verwendet werden die getrockneten Laubblätter, das aus den Blüten und Stengeln gewonnene Öl, die frischen Blätter und die frischen blühenden oberirdischen Teile.

Ein immergrüner Halbstrauch mit länglichen Blättern, die silbrig-grau aussehen und sich samtig anfühlen – so könnte man den Echten Salbei (Salvia officinalis), der auch Gartensalbei genannt wird, beschreiben. Er gehört zur Familie der Lippenblütler und zu mehr als 900 Salbeiarten, die sich durch die Farbe der Blüten, die Form der Blätter und durch die Zusammensetzung des ätherischen Öls unterscheiden. Der echte Salbei ist im Mittelmeerraum heimisch, von Mai bis Juli bildet die Pflanze violette, rosafarbene oder weiße Blüten aus.

Interessierte können die Blätter von Mai bis September pflücken und direkt verwenden. Der lateinische Name für Salbei ist „Salvia“ und geht auf das Wort „salvus“ zurück, was so viel wie „gesund“ oder „heil“ bedeutet. Wie passend, denn Salbei wird bereits seit Jahrhunderten zu Gesundheitszwecken eingesetzt: Indigene Völker in Amerika und China, aber auch Menschen im antiken Griechenland und Rom nutzten Salbei als traditionelles pflanzliches Heilmittel. Außerdem interessierte sich die Klostermedizin des Mittelalters für das Gewächs.

So wirkt Salbei

Entzündungshemmend und keimtötend: Salbeitee kann bei Halsschmerzen, Halsschmerzen und entzündetem Zahnfleisch helfen. 

Verdauung fördernd: Salbei kann Magenverstimmungen, Bauchkrämpfe und Blähungen lindern. 

Schweißhemmend: Salbeitee kann helfen, übermäßiges Schwitzen zu reduzieren. 

Beruhigend: Salbei kann bei Nervosität und Stress helfen und einen ruhigen Schlaf fördern. 

Antimikrobiell und antiviral: Salbei kann bei Erkältungen, Husten und Atemwegserkrankungen helfen. 

Blutdrucksenkend: Salbei kann helfen, den Blutdruck zu senken. 

Gegen Coronaviren: Die Virologen an der Uni-Klinik Essen suchten bei Lippenblütlern nach bekannten Inhaltsstoffen und fanden solche, die antiviral gegen Sars Cov 2 wirkten. Eine davon ist laut Trilling die Kaffeesäure.

Ihre Vermutung: Unter anderem durch die Kaffeesäure werden bestimmte Proteine in der Zelle aktiviert, die das Virus schädigen. Die Versuchsergebnisse sind bisher nur in Zellkulturen bestätigt worden, also in Zellen außerhalb des Körpers. Nach Trilling gibt es über diese Studien hinaus jedoch keine klinischen Studien, die beweisen können, dass Salbei gegen Covid 19 wirkt.

Salbeiblätter
So kannst du Salbeitee zubereiten

Die Zubereitung

Ca. 3 bis 5 Salbeiblätter, je nach Größe der Blätter variierst du die Anzahl. 

Die Blätter gießt du dann mit heißem Wasser auf und lässt den Tee zwischen 5 und 10 Minuten ziehen. Salbeiblätter enthalten viele Gerbstoffe, je länger du deinen Tee ziehen lässt, desto mehr Gerbstoffe schwemmst du auch mit aus und desto intensiver, sprich auch bitterer schmeckt dein Salbeitee.  

Nach der Ziehzeit fischst du die Blätter aus deinem Tee und kannst den Salbeitee jetzt schluckweise genießen.

4 Anwendungsgebiete

1. Hals

Präparate aus Salbei sind bei Halsschmerzen eine schon lang bekannte und sinnvolle Ergänzung zu den desinfizierenden und schmerzstillenden Halschmerztabletten. Egal ob als Bonbons oder Dragees zum Lutschen, als Tinktur oder Tee zum Gurgeln: Die Möglichkeiten, die antiseptische Wirkung von Salbei bei Halsschmerzen zu nutzen, sind vielseitig.

Für grippale Infekte mit Halsschmerzen sind meist Viren verantwortlich, die auf den Schleimhäuten Entzündungsreaktionen verursachen. Im Hals- und Rachenbereich äußern sich diese als Schluckbeschwerden, Halsschmerzen oder als Wundheits- oder Trockenheitsgefühl im Hals. Die gute Nachricht ist: Du kannst auf vielfältige Weise mit Salbei Infekte und entsprechende Symptome abmildern.

Präparate mit Salbei wirken in der entzündeten Region antiseptisch und antientzündlich. Das Gewebe beruhigt sich und wird besser vor schädlichen Stoffen geschützt, die sonst über die gereizten Schleimhäute in den Körper eindringen könnten.

2. Zahnfleisch

Parodontitis, Aphthen oder andere Erkrankungen des Zahnfleisches können den Alltag enorm beeinträchtigen. Essen und Trinken sind schmerzhaft und selbst die tägliche Mundhygiene wird zur Qual – dabei ist sie gerade bei Entzündungen der Mundschleimhaut besonders wichtig.

So kann Salbei Zahnfleischentzündungen lindern: Mit starkem Salbeitee aus frischen oder getrockneten Blättern kannst du täglich mehrmals den Mund spülen. 

Gegen Aphthen, etwa linsengroße weißliche Läsionen der Mundschleimhaut, wirkt beispielsweise Salbeitinktur Wunder. Sie wird unverdünnt aufgetragen und entfaltet ihre schleimhautschützende und antiseptische Wirkung lokal. Auch Mundspülungen mit starkem Salbeitee können helfen.

3. Verdauung

Vermutlich lässt sich auch die positive Wirkung im Verdauungsbereich auf die Gerb- und Bitterstoffe der Pflanze zurückführen. Sie regen die Bildung von Gallensäften an, die bei der Verdauung eine wesentliche Rolle spielen. Auch bei gereizter Magenschleimhaut kommt der bereits beschriebene schleimhautschützende Effekt etwa mit Hilfe von Salbeitee zum Tragen und kann Beschwerden lindern.

4. Schwitzen

Die adstringierende Wirkung des Salbeis kann auch an den Schweißdrüsen wirken. Wenn sich unter dem Einsatz von Salbei die Schweißdrüsen verengen, reduziert sich die Schweißproduktion.

Insbesondere während der Menopause, in der viele Frauen unter teils unberechenbaren Schweißausbrüchen, insbesondere nachts, leiden, kann Salbei zur Linderung eingesetzt werden.

Mögliche Nebenwirkungen von Salbeitee
Nebenwirkungen von Salbeitee

Mögliche Nebenwirkungen

Salbei hat keine schädlichen Nebenwirkungen, solange er nicht überdosiert eingenommen wird.

Wichtige Hinweise

Bei längerer Anwendung ethanolischer Salbeiextrakte oder des ätherischen Öls und bei Überdosierung können Hitzegefühl, Herzrhythmusstörungen und Krämpfe auftreten. Diese entstehen aufgrund der toxischen Wirkung des Thujons.

Schwangere Frauen, Kleinkinder und Epileptiker sollten vorsichtig bei der Einnahme von Salbei sein. Bei Kleinkindern können ätherische Öle im Nasen-Mund-Bereich zu Atemnot führen. Dies gilt insbesondere, wenn das Öl Kampfer, Thymol oder Menthol enthält. 

Stillende Frauen sollten keinen Salbeitee trinken, da er sich in dem Fall ungünstig auf den Milchfluss auswirkt. Zum Abstillen ist Salbeitee aber gut geeignet. Bei schwangeren Frauen ist ebenfalls Vorsicht geboten, da der Inhaltsstoff Thujon schädliche Auswirkungen haben kann.

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