Für dein Baby: 12 super Schlaftipps von Geburt an

Ein schlafendes Baby
Schlaftipps für dein Baby

Wie lange ein Baby schläft, variiert je nach Baby. Im Durchschnitt schläft ein Neugeborenes 14 bis 18 Stunden pro 24 Stunden.

Dein neugeborenes Baby

Nach dem Durchtrennen der Nabelschnur werden Babys nicht mehr über das Blut der Mutter mit Melatonin (das Hormon, das man zum Einschlafen benötigt) versorgt. Babys sind noch nicht in der Lage, dieses Hormon selbst zu produzieren. Ein Neugeborenes zeigt überhaupt keinen Tag- und Nachtrhythmus und sein Schlaf-Wach-Rhythmus ist chaotisch. Kurzer Schlaf, langer Schlaf, tagsüber oder nachts: Dein Kleines schläft, wenn es ihm passt. Ab dem Alter von 2 Monaten entwickeln Babys die ersten Vorstufen zu einem Schlaf-Wach-Rhythmus. Das heißt aber nicht, dass du es sofort bemerken wirst, aber der Nachtrhythmus hat, biologisch gesehen, bereits begonnen. Dein Baby beginnt, die ersten Anzeichen einer subtilen Veränderung zu zeigen.

Einschlafschwierigkeiten

Für neugeborene Babys kann das Einschlafen manchmal eine echte Herausforderung sein. Da dein Baby noch keinen Tag- und Nachtrhythmus hat, sind ihm Tag und Nacht einerlei. Es ist klar, dass dein Baby Schlaf braucht, aber jedes Baby durchläuft Phasen, in denen es weniger gut schläft. Alles, was ein Baby lernt und entdeckt, muss sein Gehirn verarbeiten. Diese Verarbeitung findet größtenteils während des Schlafes statt. Manchmal möchte dein Baby tagsüber nicht schlafen, manchmal nicht nachts, und manche Babys haben sowohl tagsüber als auch nachts Schwierigkeiten mit dem Einschlafen. Glücklicherweise gibt es einige Schlaftipps, die deinem Baby beim Einschlafen helfen.

Ein schlafendes Neugeborenes
Schlaftipps für dein Baby

12 Schlaftipps

1. Das richtige Bett

Euer Baby wächst. Und zwar rasend schnell. So kann es schon mal passieren, dass ihr für die ersten fünf Lebensjahre zwei bis vier unterschiedliche Betten kaufen müsst. Das geht an den Geldbeutel und bedeutet auch, dass euer Schatz sich immer und immer wieder an eine neue Schlafumgebung gewöhnen muss. Daher: Kauft einfach von Anfang an ein Bett, das die nächsten fünf bis zehn Jahre passen wird. Inklusive fester und stabiler Kindermatratze, versteht sich.

In den ersten  Jahren macht ein Familienbett durchaus Sinn. So könnt ihr auf einfache Art und Weise eurem Nachwuchs beim Weiterschlafen helfen und er oder sie fühlt sich sicher und geborgen. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Habt ihr genug Platz im Schlafzimmer, könnt ihr dafür einfach ein normales Einzelbett mit passender Kindermatratze besorgen und dies in gleicher Höhe an eurem Bett befestigen.

Bitte auch an einen Rausfallschutz denken! Reicht der Platz im Schlafzimmer nicht, eignet sich dafür auch ein Junior- oder Babybett, das man an einer Seite offen lassen kann. Die sind meist schmaler und nur 120-140 cm lang. Später, wenn euer Nachwuchs ins Kinderzimmer auszieht (das Kind entscheidet oft selbst oder ihr mögt irgendwann nicht mehr), könnt ihr das Bett dann einfach ins Kinderzimmer umziehen lassen.

2. Die sichere Schlafumgebung

In den ersten zwölf Lebensmonaten benötigt dein kleiner Liebling überhaupt kein Kissen und es sollte aus Sicherheitsgründen darauf verzichtet werden; später kannst du ihm ein ganz flaches Kissen ins Bettchen legen, in das sein Kopf nicht einsinken kann. So vermeidest du, dass es zu Überwärmung oder zu einem gefährlichen Atemrückstau (Wiedereinatmen der eigenen Atemluft) kommen kann.

Auch wenn du es deinem Nachwuchs gerne so kuschelig wie möglich machen möchtest: Nestchen, Schaffelle oder eine Bettumrandung haben im Babybett nichts zu suchen. Sie können zu Überwärmung oder einem gefährlichen Atemrückstau führen. Auch ⇒Heizkissen und Wärmflaschen gehören nicht ins Babybett. Neben der Gefahr der Überwärmung können sie auch lebensbedrohliche Verbrühungen verursachen.

Achte auf eine insgesamt allergenarme Schlafumgebung und auf gut waschbare und flusenfreie Textilien.

3. Der Schlafsack

Statt einer Zudecke empfiehlt sich ein Schlafsack. So entsteht gar nicht erst die Gefahr, dass dein Kleines unter eine Decke rutscht. Außerdem kann sich das Kind in der Nacht nicht freistrampeln. Beim Schlafsack solltest du darauf achten, dass der Halsausschnitt nicht größer ist als der Kopf deines Kindes, damit es nicht hineinrutschen kann. Die richtige Länge des Schlafsacks berechnet sich aus der Körpergröße minus der Kopflänge des Kindes plus zehn bis 15 cm zum Wachsen und Strampeln. Der Schlafsack sollte vor allem nicht zu breit sein, damit sich Ihr Kind nicht darin verwickelt.

4. Der Schlafort

Gewohnheiten geben Sicherheit, und die ist bekanntlich wichtig für einen guten Babyschlaf. Das bedeutet, während es in den ersten vier Wochen noch absolut okay ist, wenn euer Baby beim Stillen oder Füttern in eurem Arm einschläft oder die häufigen Nickerchen in der Babytrage stattfinden, solltet ihr etwa ab der fünften Woche Routinen einführen. Zum Beispiel, dass ihr euer Kind in sein Bettchen legt zum Schlafen. So erfährt euer Nachwuchs nämlich eine klare Struktur und damit Sicherheit.

Ein Baby schläft
Ein schlafendes Kleines

5. Das abgedunkelte Schlafzimmer

Tag oder Nacht? Ein Neugeborenes kennt diesen Unterschied noch nicht und muss diesen Rhythmus erst noch lernen. Helft ihm dabei, indem ihr für jedes Schläfchen den Raum abdunkelt. Legt ihr euren Liebling einfach so in einem hellen Zimmer ins Bett, weiß es nicht, dass es jetzt Zeit zum Schlafen ist. Es hat Schwierigkeiten seine Gefühle einzuordnen. In einem abgedunkelten Schlafzimmer ohne Reize ist es viel einfacher zur Ruhe zu kommen. Also am besten kuschelt ihr es dort zunächst auf dem Arm müde und legt es dann noch wach direkt in sein Bettchen.

6. Die reizarme Co-Regulation

Euer Baby will nicht schlafen? Dann ist weniger eindeutig mehr. Als Eltern seid ihr die Co-Regulatoren für euer Kind. Das bedeutet, ihr gebt die Richtung vor und beantwortet die Bedürfnisse eures Kindes: Ist es müde, begleitet ihr es in den Schlaf, ist es hungrig, gebt ihr ihm zu essen usw. So einfach ist das.

Je mehr ihr euch allerdings dabei Hilfe von außen holt, desto abhängiger wird euer Kind von diesen Reizen und umso mehr müsst ihr liefern. Heißt konkret, wenn ihr als Einschlafhilfe mit Baby wild auf dem Pezziball herumhüpft, die Federwiege auf die höchste Stufe stellt, stundenlang im Auto herumfahrt, weißes Rauschen oder Musik einsetzt oder über die ersten Wochen hinaus Einschlafstillen anbietet, ist das kontraproduktiv.

Denn euer Baby will dann immer mehr davon. Dazu gehört übrigens auch das Herumspielen an Fingern, Haaren oder der Brust. Euer Kind wird sich daran gewöhnen und dann müsst ihr immer zur Stelle sein. Die bessere Einschlafhilfe ist garantiert leises Summen, Singen von Schlafliedern, leichtes Poklopfen und das müde Kuscheln auf dem Arm.

7. Ablegen im wachen Zustand

Legt euer schlafbereites Baby immer wach ins Bett und bleibt anschließend so lange bei ihm, bis es eingeschlafen ist. Das ist ein wirklich wichtiger Hinweis, denn die Kleinen mögen es gar nicht, wenn sie nicht dort aufwachen, wo sie eingeschlafen sind. Würdet ihr vermutlich auch nicht, oder? Meist wacht ein Baby sowieso wieder auf, sobald es abgelegt worden ist, denn es merkt, dass sich etwas verändert hat. Ganz intuitiv. Also kuschelt es lieber auf eurem Arm müde bis es bereit ist zu schlafen und legt es dann im noch wachen Zustand ins Bettchen.

8. Ein Schnuller nach erfolgreichem Stillstart

Ein Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis eures Neugeborenen und kann so zur Selbstregulation beitragen. Deshalb könnt ihr ihm einen Schnuller anbieten. Aber bitte erst, wenn das Stillen gut klappt. Achtung! Das Schnullerstück zwischen den Lippen sollte sehr flach sein, damit sich der Mund noch gut schließen kann. Außerdem ist die Wahl einer altersentsprechenden Größe empfehlenswert.

Ein Baby im Schlafsack
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9. Etwas zum Kuscheln

Wann kann man einem Baby eine Einschlafhilfe geben? Genauer gesagt: ein Kuscheltier als Einschlafbegleiter?  Ab einem Alter von ca. fünf Monaten. So ein Kuscheltier oder eine Puppe kann sehr hilfreich sein beim Einschlafen, denn es nimmt den Geruch eures Kindes an und beruhigt es. Außerdem lernt euer Baby dadurch für später, dass dieser kleine Freund und Helfer immer da ist und es beruhigen kann.

Das Kuscheltier oder die Puppe sollte allerdings nicht zu groß sein und aus geeignetem Biomaterial bestehen. Außerdem darf euer Baby in der Nacht nicht damit alleingelassen werden. Sobald es in eurem Beisein eingeschlafen ist, nehmt ihr den Einschlafbegleiter aus dem Bett und legt ihn für das nächste Wachwerden beiseite. Ist euer Nachwuchs etwas größer, kann es sich seinen kleinen Freund dann selbst im Bett suchen und sich selbst beruhigen.

10. Eine andere Einschlafbegleitung als Mama

Nicht nur die Mama kann beim Einschlafen helfen, auch jede andere nahe Bezugsperson kann das. Und sollte es auch so früh wie möglich tun. Denn sonst gewöhnt sich euer Baby daran, dass nur die Mama es ins Bett bringen kann. Und so schön das am Anfang auch sein mag und so sehr sich Mamas gerne für unersetzbar halten, schätzen sie auch ihre Freiheiten. Daher: führt so früh wie möglich neben Mama auch den Papa oder die Großeltern als Einschlafbegleitung ein. Und an alle Mamas: Pumpt zwischendurch auch mal Milch ab. So kann auch der Papa das Füttern übernehmen, und ihr seid freier und könnt euch wohlverdiente Me-Time gönnen.

11. Altersgerechte Wach- und Schlafzeiten

Ihr habt vielleicht gehört, dass jedes Baby altersgerechte Wach- und Schlafzeiten hat, die ihr unbedingt einhalten solltet. Doch jedes Kind ist anders. Findet heraus, was euer Schatz wirklich benötigt, und passt die Zeiten dem jeweiligen Alter an. Das bedeutet grundsätzlich: Beim kleinsten Anzeichen von Müdigkeit leitet ihr sofort alle nötigen Maßnahmen ein. Überfordert euer Kleines nicht, dann kann es schnell kippen. Lautes Schreien und Weinen ist in der Tat das letzte Mittel, das euer Kind wählt, um euch mitzuteilen, dass es müde ist. Lasst es also gar nicht erst so weit kommen.

Wichtig ist es auch, morgens und abends zur gleichen Zeit aufzustehen. 30 Minuten Toleranz sollten hier bestenfalls nicht überschritten werden. Das gibt eurem Nachwuchs Struktur und damit Sicherheit und Entspannung.

12. Weiterschlafbegleitung – so lange wie nötig

Euer kleines Wunder schläft nicht sofort durch. Das kann es auch gar nicht. Denn der Schlaf besteht aus aneinandergereihten Schlafzyklen, die jeweils 45 bis 60 Minuten dauern. Und zum Ende jedes Zyklus wacht euer Baby in der Regel auf und benötigt häufig eure Hilfe, um wieder in den Schlaf zu finden. Mit der Zeit wird das besser, und euer Nachwuchs lernt, die Zyklen eigenständig miteinander zu verbinden. Doch bis dahin braucht es euch. Das bedeutet aber nicht, dass ihr es jedes Mal füttern, aufnehmen oder wickeln müsst.

Sobald euer kleiner Liebling gut trinkt, zunimmt und etwas älter ist, könnt ihr die Abstände der Essensmahlzeiten in der Nacht etwas vergrößern (bitte mit Hebamme oder Arzt/Ärztin absprechen). Wird euer Liebling also wach, versucht es leise anzusprechen, zu summen, es umzulagern und eure Hand aufzulegen. Meist reicht das schon aus, damit es weiß, dass es sicher ist und weiterschlafen kann.

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