
Die Ringelblume ist eine Pflanze zur Behandlung von Haut- und Schleimhautwunden. Sie fördert die Heilung und hemmt Entzündungen.
Die Herkunft der Ringelblume
Die Ringelblume, auch bekannt als Calendula, ist eine in ganz Europa vorkommende Pflanze, die vor allem für ihre pharmazeutisch bedeutsamen Blüten geschätzt wird. Aufgrund ihrer traditionellen Nutzung als Heilpflanze finden Ringelblumen in der Naturheilkunde eine vielfältige Anwendung bei einer Vielzahl von Beschwerden. Die leuchtend orangefarbene Ringelblume kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Ringelblume verarbeitet in Pflegeprodukten empfiehlt sich bei Hautirritationen und spröder und rissiger Haut. Auch als Zutat in Tees sind die Blütenblätter der Ringelblume sehr beliebt.
Die Ringelblume ist auch eine beliebte Gartenpflanze. Die Blütenkörbe sind von Juni bis Oktober zu sehen. Dabei bildet die Pflanze immer wieder neue Blüten aus, denn diese blühen selbst nur etwa 4 Tage.
Aus den Zungenblüten entwickeln sich die Schließfrüchte. Die sogenannten Achänen sind teilweise geflügelt, sichelförmig bzw. geringelt. Daher hat die Pflanze auch ihren Trivialnamen.
Die einjährige, krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 50 cm. Der aufrechte Stängel ist wenig verzweigt und flaumig behaart. Auch die länglichen und lanzettenförmigen Laubblätter sind behaart. Die mittel- bis hellgrünen Blätter erreichen eine Länge von 3 bis 12 cm.

Die Inhaltsstoffe
Oleanolsäureglykoside (Saponoside)
Die Saponoside sind in chemischer Hinsicht eine Stoffgruppe der Triterpenglykoside (Triterpensaponine) und finden sich in Blüte und Kraut. Getrocknete Blüten enthalten 2–10 g Oleanolsäureglykoside mit der Bezeichnung A-F. Der Oleanolsäureglykosidgehalt der Pflanzensprossen steigt bis zur Blüte kontinuierlich an und fällt dann ab. In den Blättern liegen etwa 8 % der Oleanolsäure in freier Form, d. h. als Aglykon vor. Bis zur Vollblüte der Pflanze erfolgt die Synthese der Oleanolsäureglykoside in allen oberirdischen Teilen mit Ausnahme der alten Blätter.
Triterpenalkohole
Die Blüten sind auch reich an pentazyklischen Triterpenalkoholen, die als Monole, Diole und Triole frei sowie verestert vorliegen. Der Monolgehalt der getrockneten Blüten beträgt etwa 0,6 %, der Diolgehalt bis 4,0 % und der Triolgehalt ca. 0,2 %. Die Biosynthese der Triterpenalkohole findet in den Samen statt. In den alternden Blüten sinkt die Triterpenalkoholkonzentration.
Sterole
Diese Stoffgruppe ist in allen Teilen der Ringelblume während der gesamten Vegetationsperiode in Form freier Alkohole, Ester und ⇒Glykoside nachweisbar. Die Sterolkonzentration der getrockneten Blüten liegt zwischen 0,06 und 0,08 %.
Carotinoide
Die Farbe der Calendulablüten wird durch die Carotinoide (Carotine und Xanthophylle) verursacht. Der Carotingehalt kann bis zu 1,5 % und mehr betragen. Nach der Farbe der Ringelblumenblüten lassen sich zwei Gruppen von Varietäten unterscheiden. Die orangefarbene Varietät ist durch ihren hohen Gehalt an Carotinen (besonders Lycopin) gekennzeichnet, die gelb blühende Varietät durch ihren vorrangigen Gehalt an Xanthophyllen.
Flavonoide
Typisch für die Calendula-Flavonoide sind vor allem die Isorhamnetinglykoside.
Cumarine
In den Blüten konnten bisher nachgewiesen werden: Scopoletin, Umbelliferon, Aesculetin.
Phenolkarbonsäuren
Derartige Verbindungen finden sich sowohl in der Blüte als auch im Blütenkorb und kommen in freier sowie gebundener Form vor. Der Gehalt liegt bei etwa 105 mg%, bezogen auf das Trockengewicht.
Als freie Säuren sind besonders die Salicylsäure, die Gentisinsäure und die Ferulasäure zu nennen.
Polysaccharide
In den Ringelblumenblüten finden sich Pektine (ca. 10 %), Hemizellulosen (etwa 6 %) und wasserlösliche Polysaccharide (15 %).
Paraffinkohlenwasserstoffe
Die Blüten enthalten zahlreiche Paraffinkohlenwasserstoffe. Der Gesamtgehalt an n-Paraffinen wird auf 0,015 % der frischen Blüten geschätzt.

Die Wirkung
Äußerlich
- Geschwüre
- Wunden aller Art
- Ekzeme
- Anschwellungen
- Brandwunden
- Warzen
- Quetschungen
- Hühneraugen
- Hautausschläge
- Risse und Wunden innerhalb der Nasenflügel
- Flechten
- Verletzungen im Bereich der Fingernägel
- Offene Füße
- Knochengeschwüre
Innerlich
- Leber- und Milzschwellung
- Neurasthenie
- Drüsenverhärtung
- Klimakterium
- Mangelhafte Menstruation
- Leukorrhoe
- Starkes Erbrechen
- Menstruationsbeschwerden
- Magenkrämpfe
- Magengeschwüre
- Fieber
- Typhus
- Bleichsucht
- Grippe
- Veitstanz
- Magen- und Darmschmerzen
- Blutharnen
- Eiterungen
- Hämorrhoiden
- Darmleiden
- Allgemeine Schwäche
- Wurmbefall
- Skrofulose
- Augenleiden

Die Anwendung
1. Als Tee
1–2 Teelöffel (1,5–3 g) Blüten mit ca. 150 ml heißem Wasser (entspricht dem Inhalt von 1 Tasse) übergießen und nach 10 Minuten durch ein Sieb geben.
2. Als Salbe
Zur äußeren Anwendung haben sich Cremes mit der Pflanze seit langem bestens bewährt. Sie führen zu einer schnelleren Heilung von Wunden, wunden Hautstellen, rissigen Händen, wundem Babypopo und Sonnenbrand. Durch die desinfizierende, entzündungshemmende und wundheilende Wirkung der Inhaltsstoffe der Ringel Blume kann diese den Heilungsprozess von leichten Entzündungen unterstützen und beschleunigen. Die abschwellende Eigenschaft der Pflanze wirkt bei schweren Beinen angenehm belebend.
3. Zur täglichen Körperpflege
Zur täglichen Körperpflege sind Produkte mit dieser Heilpflanze hervorragend geeignet. Gereizte und trockene Haut profitiert von der regenerierenden Wirkung der Ringelblume. Sie wird wieder normalisiert und dies führt zum ursprünglichen Wohlbefinden der Haut zurück. Auch zur Pflege von rissiger Haut und spröden Lippen sind Pflegeprodukte mit Ringelblume bestens einsetzbar.
Tipp: Ringelblumen haben eine doppelte Wirkung gegen Insekten: Sie wirken abschreckend auf einige Insekten, während sie gleichzeitig für andere, nützliche Insekten eine wichtige Nahrungsquelle darstellen.
Wichtige Hinweise
Bei einer Allergie gegen Korbblütler (wie Arnika, Beifuß, Kamille) dürfen Sie die Ringelblume und ihre Zubereitungen nicht anwenden.
Allergische Reaktionen können vor allem bei Präparaten auftreten, die neben den Blüten auch Kelchblätter enthalten. Dann sollten Ringelblumen-Präparate verwendet werden, die nur Zungenblüten allein enthalten.
Derzeit liegen keine Erkenntnisse zur Anwendung von Ringelblume während der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Sicherheitshalber sollten daher Schwangere und Stillende auf die Anwendung der Heilpflanze und ihren Zubereitungen verzichten beziehungsweise zuerst einen Arzt um Rat fragen. Das Gleiche gilt für Kinder unter zwölf Jahren.